Kooperationsveranstaltung mit Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker, Lehrstuhl für Religionspädagogik, Universität Kassel

5 vorbereitende Seminarsitzungen (25.04.-09.05.-23.05.-06.06.-13.06.) - Blocktagung mit dem Besuch der Documenta in Kassel: 22. bis 24. Juni 2012 – Treffen zur Nachbereitung
Zwei Prozesse beschreiben das neuzeitliche Verhältnis von Kunst und Religion: Nachdem bis weit hin in das 16. Jh. die europäische Kunst vor allem religiöse, christliche Kunst war, hat sich die Kunst zunehmend autonom von der Religion entwickelt. Im Gegenzug ist ein „Religiöswerden“ der Kunst zu erkennen, d.h. Kunst greift selbst Momente des Religiösen auf, auch wenn sie sich gleichzeitig von ihrem Bezug zu überlieferter Religion löst. Damit kann die Auseinandersetzung mit Kunst zu einem religiösen, einem religiös besetzten Akt werden. Der Betrachter, die Betrachterin kann in dieser Kunst Gefallen, Belehrung, Inspiration, vielleicht auch Erleuchtung und Begnadung finden. Kunst der Gegenwart, wie sie auf der weltweit größten Ausstellung auf der 13. DOCUMENTA in Kassel präsentiert wird, fordert Seh- und Hörgewohnheiten heraus und stellt sie infrage; konfrontiert mitunter mit unbequemen und irritierenden Entwürfen von je eigener Schönheit.
Neben einer Einführung in die Betrachtung und Reflexion zu Kunstwerken der Gegenwart soll in diesem Seminar insbesondere der Frage nachgegangen werden, inwieweit diese ästhetische Herausforderung das ästhetische und religiöse Lernen – auch im Religionsunterricht – befruchten kann.