Die analytische Philosophie des Geistes sucht nach Lösungen so genannter Leib-Seele- oder Körper-Geist-Probleme, die ihrerseits Folgeprobleme entweder einer dualistischen oder einer monistischen (materialistischen) Metaphysik sind. Für Dualisten wie René Descartes oder Uwe Meixner stellt sich das Problem so dar, das nicht zu sehen ist, wie der Geist einer (im Prinzip körperlosen) Person auf ihren Körper einwirken kann, oder wie, allgemeiner formuliert, geistige Phänomene im Bereich physischer Phänomene kausal wirksam sein können.


Materialisten (Physikalisten) haben eine Lösung für dieses Problem. Sie setzen die geistigen Zustände einer Person mit ihren materiellen (physischen) Zuständen gleich. Die Identifikation des Mentalen mit dem Physischen beschwört eine Reihe neuer Leib-Seele-Probleme herauf. Wenn meine geistigen Zustände nichts anderes als Zustände meines Körpers bzw. meines Gehirns sind, wie gelingt es diesen Zuständen, sich auf etwas zu beziehen? Wie können diese Zustände die spezifischen Eigenschaften von Erlebnissen haben? Wie ist es möglich, dass ich zu ihnen einen privilegierten Zugang habe? Wie können es meine Erlebnisse sein? Wodurch erlange ich Bewusstsein von mir selbst? Wie kann ich zu unterschiedlichen Zeitpunkten dieselbe Person sein? Wie kann ich in einer Welt, in der nur physische Ursachen wirksam sind, frei sein? Was für ein Ding bin ich? Bin ich mit meinem Körper oder einem seiner Teile, z.B. dem Gehirn, identisch? Überlebe ich meinen eigenen Tod?

In der Vorlesung werden einige neuere exemplarische Antworten auf diese Fragen vorgestellt.