Die Vorlesung bildet den dritten Teil des viersemestrigen Zyklus, der
als ganzer – zusammen mit den anderen Voraussetzungen, vor allem dem
Tutorium – auch zum Erwerb des Zertifikats „Islam und
Christlich-muslimische Begegnung“ berechtigt. Studierende können jedes
Semester in das viersemestrige Programm einsteigen. Die Vorlesung kann
jedoch auch als einzelne belegt werden. Gasthörer sind willkommen. Die
Vorlesung wird zunächst einen kurzen Überblick über die Geschichte des
islamisch-theologischen Denkens geben. Dabei wird der
Entwicklungsprozess dargestellt, der von einer – auch heute noch
bestehenden - komplexen Vielfalt von Denkströmungen und –schulen im
Verlauf einiger Jahrhunderte hin zur Herausbildung einer bzw. mehrerer
konkurrierender “Orthodoxien” geführt hat. Ferner werden die zentralen
Textgattungen vorgestellt, die die theologische Auseinandersetzung
geprägt haben. Anschließend werden Themen erörtert, die zentrale Momente
des systematisch-theologischen Diskurses erschließen. In den Blick
kommen z.B. die Frage nach der Willensfreiheit, der Sünde, der
Werkgerechtigkeit und dem Gottesverständnis. Leitend ist die These, dass
die islamische Theologie als Reaktion auf soziale und politische
Konflikte des Frühislam entstanden ist. Abschließend sollen einige
Aspekte der islamischen Sicht auf das Christentum thematisiert werden.
In den Blick kommen die koranischen Voraussetzungen und einige
Akzentsetzungen in der Geschichte der christlich-islamischen
Beziehungen.