„Ästhetik“ als Name für die philosophische Reflexion auf die schönen Künste hat sich zwar erst im 18. Jahrhundert eingebürgert, der Sache nach ist diese Reflexion so alt wie die Philosophie. Kunst stellt sich dabei als etwas Wandelbares und durch und durch Kontingentes heraus. Hegels Diktum vom „Ende der Kunst“ befruchtet bis heute die Debatte über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Künste. Damit es Kunst gibt, genügt es nämlich nicht, dass es Maler und Dichter, Musiker und Tänzer gibt. Damit es ästhetisches Empfinden gibt, genügt es nicht, dass wir Vergnügen daran finden, dieses oder jenes zu sehen oder zu hören. Die Entstehung und Identifizierung von etwas als eines Kunstwerks setzt einen komplizierten Prozess von Unterscheidungen, Überblendungen, Denk- und Sehweisen voraus. Das Spezifische der modernen Kunst besteht darin, dass sie einerseits radikal autonom sein will und andererseits unser Leben verändern will. Sie wirft dabei Fragen auf, die auch für die Philosophie von größter Bedeutung sind und von ihr aufgegriffen werden müssen. Das soll im Seminar exemplarisch an ausgewählten neueren Beiträgen zur Kunstphilosophie geschehen.