An der Schwelle zum 21. scheint die Menschheit am Beginn des "Anthropozäns" zu stehen: Menschen beeinflussen nicht nur die außermenschliche Natur, sondern greifen auch in die menschliche Natur selbst ein. Eine "theologische Anthropologie" muss dazu Stellung nehmen. Sie befasst sich dazu im Wesentlichen mit Themen, die früher unter dem Stichwort "Gnadenlehre" erörtert wurden. Nicht nur geht es dabei um die Beziehung zwischen Gott und Mensch sowie deren Gefährdung durch die Sünde. Darüber hinaus muss sich die theologische Anthropologie mit philosophischen und naturwissenschaftlichen Menschenbildern und deren praktischen Implikationen auseinandersetzen.