Die Situation der Kirche ist geprägt durch einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel und durch eine Vertrauenskrise, die durch die sexualisierte Gewalt und deren Vertuschung durch Amtsträger der katholischen Kirche ausgelöst wurde. Sowohl die gesellschaftliche Bedeutung und Rolle als auch die Glaubwürdigkeit der kath. Kirche sind fragwürdig geworden. Das Seminar möchte der Frage nachgehen, wie in der Situation des Umbruchs und der Krise das Verständnis der Kirche theologisch bestimmt werden kann: Wie ist die Sakramentalität der Kirche und ihr Selbstverständnis als Volk Gottes zu verstehen; wie die Rolle des Lehramtes? Was bedeutet die offenkundige Sünde (in) der Kirche für die theologisch behaupteten Wesensmerkmale der Heiligkeit und Katholizität? Welche Fragen ergeben sich im Blick auf den ökumenischen Dialog für das Verständnis von Eucharistie und Amt? Diesen und anderen Fragen soll im Seminar nachgegangen werden im Blick auf mögliche theologisch reflektierte Antwortversuche zum Verständnis der Kirche in der gegenwärtigen Situation.