„… und wie sieht es in Deinem Himmel aus?“ Mit dieser Frage regt ein norddeutsches Bestattungsunternehmen Passant*innen zum Nachdenken über die persönliche Vorstellung vom Jenseits an. Die dazugehörige Schaufensterdekoration erinnert mit bunten Bonbons und Süßigkeiten eher an das Schlaraffenland, als an das Schaufenster einer Pietät. Die Sepulkral- und Trauerkultur hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Eine seit den 1950er Jahren populäre These besagt, dass Tod und Trauer aus der Gesellschaft, aus dem öffentlichen Raum, dem gesellschaftlichen Gespräch verschwinden. Gegen diese These der Tabuisierung des Todes stehen die neuen Formen der Trauerkultur, welche in den letzten Jahren entstanden sind. Das Hauptseminar will beide Theorien diskutieren und auf den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Tod und Trauer eingehen. Dafür sollen traditionelle Formen von Bestattung und Trauerarbeit sowie aktuelle Entwicklungen der gesellschaftlichen Erinnerungskultur analysiert werden.
(Bei Interesse besteht die Möglichkeit einer Exkursion.)