Während die gesellschaftliche Bedeutung des Gottesdienstes im Rückgang begriffen ist, steigt seit einigen Jahren das Interesse für Liturgie und Ritus in Kunst, Literatur und Soziologie. Das Seminar geht den liturgischen Spuren in der zeitgenössischen Literatur nach und fragt, warum sich ausgerechnet Literatinnen und Literaten sosehr für die Liturgie interessieren und ob diese Affinität auch auf den aktuellen Gottesdienst zurückwirken könnte. Die literarische Lektüre wird von den soziologischen Überlegungen Bruno Latours und Hartmut Rosas begleitet, die sich in ihren Werken ebenfalls mit den Spielformen des Liturgischen auseinandersetzen. Die literarischen Texte stammen von Hanns-Josef Ortheil, Petra Morsbach, Christian Lehnert, Arnold Stadler, Peter Handke, Christoph Ransmayr und Martin Mosebach.