Im Rahmen des Moduls P 9 versteht sich diese Vorlesung als eine konstruktive Partnerin der Vorlesungen zur „Kultur-/Technikphilosophie“ und zur „Philosophie des Geistes“. Das Modulhandbuch betont den Gegenwartsbezug dieses Moduls; entsprechend fragt diese Vorlesung, was es (nach einer Formulierung von Martin Saar) heißen kann, Philosophie sowohl in der eigenen als auch gegen die eigene Zeit zu betreiben.
Teil 1 versucht – inspiriert von Hannah Arendt, Walter Benjamin und der Kritischen Theorie – zu umschreiben, was Geschichtsphilosophie heute noch sein kann. Teil 2 diskutiert – anhand der Stichworte Naturalismus, Fundamentalismus, Ökonomisierung – Signaturen unserer Zeit. Teil 3 entwirft die Perspektive einer Geschichtsphilosophie als einer Theorie über „uns Menschen“, die leibhaft, gesellschaftlich und geschichtlich verfasste Wesen sind und entsprechend argumentieren können und sollten. Auf diese Weise gibt Teil 3 auch einen Hinweis darauf, welche Rolle die Geschichte der Philosophie für eine aktualitätsbezogene Philosophie spielen kann.