Bekehrungen spielten – und spielen immer noch! – in der Kirchengeschichte eine große Rolle, seien es Bekehrungen einzelner oder ganzer Personengruppen und Völker. Im pagan-antiken Raum, in dem die Hinwendung zu neuen Kulten keine Abkehr von den bisher gepflegten verlangt, stellt Bekehrung im religiösen Sinn ein jüdisch-christliches Spezifikum dar: Hinwendung zu dem einen Gott bedeutet Absage an alle anderen. Bekehrung – aufgrund von menschlicher Entscheidung oder Ergriffensein durch Gott – ereignet sich aber auch innerhalb von Judentum und Christentum: als Hinwendung zu besonderen Formen des Bekenntnisses (confessio) oder zu einer vertieften oder radikaleren Gottesbeziehung, nicht selten mit der Folge von Spaltungen. Auch Apostasie vom christlichen Glauben als „negative Bekehrung“ kann kirchengeschichtlich relevant sein.

Die Bedeutung von Bekehrungen für die Kirchengeschichte soll anhand einzelner Biographien erarbeitet werden. Vorgesehen sind u.a.: Paulus, Priscillian, Julian Apostata, Augustinus, die Angelsachen, Bernhard von Clairvaux, Martin Luther, Christina von Schweden und John Henry Newman.