In seiner Botschaft zum Weltmissionssonntag 2015 definierte Papst Franziskus die Mission der Kirche als Teil der „Grammatik“ des Glaubens. Sie ist unumgänglich und hat eine klare Logik: „komm“ und „geh“, denn Leidenschaft für Christus bedeutet zugleich Leidenschaft für den Menschen. Mit Papst Franziskus erleben wir die Entwicklung des kirchlichen Missionsverständnisses in einer intensiven Doppelbewegung: hin zu Christus und zu den Menschen. In diesem Seminar erschließen wir Schritt für Schritt, was Mission als Grammatik des Glaubens im von Papst Franziskus intendierten Sinne bedeutet und welche Ansätze er in Evangelii Gaudium und in seinen Ansprachen und Botschaften zur Mission formuliert. Darauf aufbauend wird das Anwendungspotenzial seiner Prinzipien im Lichte von Amoris Laetitia für die Familie, im Lichte von Laudato Si für die Umwelt, angesichts seiner apostolischen Reisen für die konkreten Ortskirchen, sowie im Lichte des missionarischen Strukturwandels der Kirche für die Dynamik des Volkes Gottes untersucht.
Zwei Gastreferenten konnten wir für das Seminar gewinnen: Dr. Ladislav Nemet SVD, Bischof von Zrenjanin (Serbien), Präsident der Internationalen Bischofskonferenz der Heiligen Kyrill und Method für die Länder Serbien, Kosovo, Montenegro und Mazedonien sowie Dr. Birgit Weiler aus der Ordensgemeinschaft der Missionsärztlichen Schwestern, Dozentin an der Jesuitenuniversität in Lima (Peru) und theologische Beraterin in Sachen Gerechtigkeit und Solidarität der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz (CELAM). Dank ihres Mitwirkens kommt es zum Austausch über die Relevanz des Missionsverständnisses nach Franziskus in zwei verschiedenen Ortskirchen (Peru und Serbien) und in zwei verschiedenen Ordensgemeinschaften.