Wer ist Jesus Christus? Auf diese Frage bieten die Schriften des Neuen Testaments keine fertigen Lösungen, sondern suchen stets nach neuen Antworten und Ausdrücken. In der Person Jesu konzentriert sich die vielfältige Gottesbeziehung Israels, daher bilden das Alte Testament und die Schriften des zeitgenössischen Judentums einen ersten Bezugspunkt für das Verständnis Jesu. Gleichzeitig finden die Christen in der hellenistisch-römischen Umwelt Anknüpfungspunkte, um die Person Jesu zu verstehen.

In dieser Vorlesung lernen Sie, das Neue Testament als Zeugnis der vielfältigen Entwicklung der ersten gemeindlichen Verkündigung von Jesus zu lesen. Dazu verstehen wir das Neue Testament als Teil der frühjüdischen und frühchristlichen Literaturgeschichte. Wir beginnen mit den neutestamentlichen Zeugnissen der Auferstehung Jesu, fragen in einem zweiten Schritt nach der Bedeutung seines Sterbens und nähern uns von da aus dem irdischen Wirken Jesu an.