Die Feier der Eucharistie ist für das II. Vatikanische Konzil „Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens" (LG 11). Entspricht diese Aussage der kirchlichen Realität? Die Zahl der Gottesdienstbesucher geht in unseren Breitengraden aufs Ganze gesehen zurück. Zugleich sind in den vergangenen Jahren die kritischen Stimmen lauter geworden, die den Grund für die Krise der Eucharistie in den  konzialiaren und nachkonziliaren Entwicklungen sehen und aus diesem Grund eine „Reform der Reform" fordern. Für traditionalistische Kreise ist durch das II. Vatikanische Konzil nicht zuletzt der Opfercharakter der Eucharistie fundamental in Frage gestellt. Die Vorlesung will auf diese Problemstellungen und Anfragen eingehen. Ziel und Anliegen der Vorlesungen ist es, den theologischen Sinngehalt der Eucharistie zu bestimmen und sein Verhältnis zur Feiergestalt der Eucharistie zu klären. Der ekklesiologische Charakter der Eucharistie soll gegenüber einer verengenden Sichtweise, die allein auf die Präsenz Christi in den eucharistischen Gaben abhebt, herausgearbeitet werden. Die Frage nach der Gegenwart Christi in der Eucharistie ist angesichts der Tatsache, dass der klassische Substanzbegriff einen erheblichen Bedeutungswandel durchgemacht hat,  ebenso zu klären wie die Vorstellung der Eucharistie als Opfer.