Für ein katholisches Glaubensverständnis ist die Lehre von der Kirche in mehrfacher Hinsicht grundlegend. Erwächst doch der Glaube nach katholischer Überzeugung nicht nur aus der Begegnung mit der Heiligen Schrift, sondern wesentlich auch aus dem Zeugnis derer, die uns im Glauben vorangegangen sind. In der Kraft des Heiligen Geistes geeint, versteht sich die Kirche als hervorgegangen aus der Initiative des dreifaltigen Gottes. Die Menschwerdung des göttlichen Sohnes verdeutlicht, dass Gott das Heil der Menschen in konkreter geschichtlicher Vermittlung wirkt. Hieraus resultiert der sakramentale Charakter der Kirche, die durch Zeugnis, Gottesdienst und Nächstenliebe den Heilswillen Gottes in der Geschichte real werden lässt. Die Vorlesung erläutert die biblischen Grundlagen des katholischen Kirchenverständnisses, zeichnet dessen Entwicklung in der Geschichte nach und diskutiert aktuelle Perspektiven der Ekklesiologie.