Die Situation ist äußerst vielschichtig: Einerseits ist gegenwärtig ein leichter Anstieg der kirchlichen Eheschließungen zu verzeichnen, andererseits lebte gleichzeitig nach einem Artikel des Nachrichtenmagazins Spiegel im Jahr 2012 jeder Fünfte in Deutschland alleine. Einerseits ist die Zahl der Ehescheidungen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland so niedrig wie zuletzt im Jahr 1997, andererseits sehnen sich immer mehr Menschen danach, ihren individuellen Lebensstil zu führen. Einerseits wurde das Thema Ehe in der Presse europaweit im Jahr 2013 immer wieder besprochen, andererseits ging es dabei allerdings fast ausschließlich um die sogenannte gleichgeschlechtliche Ehe, die in diesem Jahr in Frankreich legalisiert wurde und anlässlich einer Orientierungshilfe der Evangelischen Kirche Deutschlands in der katholischen Kirche und in ökumenischen Gesprächen höchst kontrovers diskutiert wurde.
In dem Seminar soll das christliche Verständnis der Ehe dargestellt werden und die gegenwärtigen Herausforderungen an die Ehepastoral gemeinsam besprochen werden. Ehevorbereitung, mögliche Formen der Begleitung in Krisenzeiten, Scheidung und Wiederheirat sollen pastoraltheologisch diskutiert werden und zwar im Hinblick auf die Perspektiven der Ehe in einer theologisch und pastoral kompetenten Praxis. So sehr nämlich in der Gesellschaft das Verständnis dafür schwinden mag, dass die Ehe zwischen Mann und Frau auf Dauer einmalig und im gegenseitigen Konsens geschlossen wird, genau so sehr muss bedacht werden, dass genau dies für Brautleute ein großer Wunsch für das gemeinsame Zusammenleben ist.