C. G. Jung hat sich gegen Ende seines Lebens weniger als Psychotherapeut denn als Religionspsychologe verstanden. Sein Alterswerk „Antwort auf Hiob“ (1952) ist ein Musterbeispiel für die Anwendung tiefenpsychologischer Erkenntnisse auf das Verständnis religiöser Phänomene.
„Antwort auf Hiob“ liefert einen wichtigen Beitrag zur Frage der Theodizee: Kann Gott ein Liebender sein angesichts des Leidens und des Bösen in der Welt? Jung zeichnet ein neues Bild dieser Beziehung, in der die tradierten christlichen
Vorstellungen von „Gut und Böse“ neu gefasst werden im Schattenaspekt eines „deus absconditus“, im Motiv der Gotteswandelbarkeit und in der These, dass, wie der Mensch Gott, so auch Gott den Menschen benötige.
Der Lektürekurs richtet sich vorrangig an Aufbaustudierende der Pastoralpsychologie, optional auch an Magister-Studierende der Theologie. Der Kurs findet in Kooperation mit der C.G. Jung-Gesellschaft Frankfurt a.M. statt.