Lange Zeit galten Ontologie und Metaphysik als obsolet und immer noch kursiert die Rede vom postmetaphysischen Zeitalter. Näher an der Wahrheit dürfte aber H.L. Ollig SJ Diagnos von 2009 sein, dass"die These von dem absehbaren oder bereits eingetretenen Ende der Metaphysik ... heute nicht mehr univosono vertreten wird." Aber um was geht es überhaupt in der Metaphysik? Gemäß der üblichen Bestimmung beschäftigt sich Metaphysik mit den allgemeinsten und grundlegenden Strukturen der Wirklichkeit. Daher ist die Metaphysik auch relevant für die Frage nach Gott als der alles bestimmenden Wirklichkeit und umgekehrt. In der Vorlesung soll in einem ersten Schritt die Legitimität und Unverzichtbarkeit von Metaphysik auch unter den Bedingungen der Moderne verteidigt werden. In einem zweiten Schritt wird eine bestimmte Richtung der Metaphysik, der sogenannte neoaristotelische Ansatz, vorgestellt und werden zentrale  theologierelevante Fragen und Begriffe der Metaphysik erörtert. Auf dieser Grundlage wird in einem letzten Schritt für die Unverzichtbarkeit der Metaphysik für eine rationale Darlegung und Rechtfertigung der christlichen Gotteslehre argunmentiert, was am Beispiel der Diskussion der Trinitätslehre in der analytischen Religionsphilosophie/Theologie illustriert wird.