Das „Buch“ Micha stellt das Handeln Gottes an Israel als Offenbarung Gottes vor der ganzen Welt dar. Indem Gott Zion in Leiden und Untergang gibt, dann aber wunderbar wieder zum Leben erweckt und erhöht, zeigt er allen Völkern der Welt, wo der wahre Gott wohnt. Durch dieses Handeln an Israel, wird er einst, wenn Zion erhöht sein wird, alle an sich ziehen und durch das auserwählte Volk sich ein Volk aus allen Völkern erwerben.

Die Vorlesung will in einer Auslegung des Michabüchleins in seiner kanonisch gewordenen Endgestalt dessen Theologie von „Israel und den Völkern“, von „Offenbarung durch Passion und Erhöhung“ herausarbeiten.

Literatur

E. Zenger, Einleitung in das Alte Testament, Stuttgart 7. Aufl., 2008, 553-558; R. Kessler, Micha, HThKAT, Freiburg i. Br. 1999; J.L. Mays, Micah. A Commentary (OTL), Philadelphia 1976; H.W. Wolff, Dodekapropheton 4. Micha (BK AT XIV 4), Neukirchen-Vluyn 1982.